Eine energetische Kampfkunst mit intensiver Atemarbeit

White Crane

White Crane Kung Fu gehört, wie das Tàijíquán, zu den „Inneren Kampfkünsten“. In diesen werden nicht nur die Bewegungen der äußeren Form gelehrt, sondern ein tiefes Verständnis der Prinzipien der Kampfkunst angestrebt und vermittelt. Zentraler Grundsatz im White Crane, wie auch im Tàijíquán, ist das Loslassen und Entspannen.

Im White Crane wird zudem eine intensive Atemtechnik praktiziert. Diese „umgekehrte Atmung“, und ein energetischer Wechsel von Körper-Anspannung und -Entspannung in den Formen, kräftigen den Körper, die Atmung vertieft sich. Die Bewegungen der Füße und Beine sind dabei lebhaft und geschmeidig. Das White Crane System der Tai Chi Schule beinhaltet vier traditionelle Formen, verschiedene Vorbereitungsübungen, Partnerübungen und Anwendungen, und eine Kurzstockform.


Dynamik und Technik, nicht rohe Kraft

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Die Techniken des White Crane sind effektiv und werden mit entspannter Dynamik, nicht aber roher Kraft, ausgeführt. Die Entwicklung des White Crane durch eine Frau, die der Legende nach das Verhalten eines Kranichs beobachtete, belegt dies. Dem Vorbild des zierlichen Kranichs gemäß hängt die Wirksamkeit des White Crane Kung Fu nicht von bloßer Körperkraft ab. Es ist daher insbesondere für Frauen und ältere Kampfkünstler geeignet. Denn – „Was bringt der Erwerb einer Kampfkunst zur Selbstverteidigung, wenn man sie nur als junger, kräftiger Mensch ausüben kann?“

Sie wollen eine dynamische und effektive Kampfkunst ausüben, die nicht auf roher Kraft beruht? Dann ist White Crane optimal für Sie!


Die Legende, und der Ursprung des Okinawa Karate

Der Legende nach wollte Fang Chi-Niang als junge Frau am Bach Wäsche waschen. Sie wurde dabei von einem neugierigen Kranich gestört, und versuchte, diesen mit einem Stock zu verjagen. Doch der Kranich war geschickt, schnell und hartnäckig. Er wich mit dem Kopf aus und blockte die Schläge mit seinen Flügeln ab. Fang Chi-Niang hatte von ihrem Vater Kampfkünste gelernt, doch war sie beindruckt, dass sie damit den Bewegungen des Kranichs nicht beikommen konnte. Sie studierte daraufhin sein Verhalten, und entwickelte daraus Techniken, die sie in ihr Kung Fu integrierte.

Fang Chi-Niang, die wohl Mitte des 18. Jahrhundert lebte, vermittelte ihr System in Fuzhou in der Provinz Fujian in Südchina weiter, was schließlich zur Entwicklung der verschiedenen White Crane Stile führte. Heute noch ist der White Crane Meister „Xie Zhongxiang“ aus Fuzhou unter dem Namen „Ryū Ryū Ko“ bekannt. Er lehrte Higaonna Kanryō aus Okinawa das White Crane, woraus dieser anschließend das Goju Ryu Karate entwickelte. Heute noch sind viele Elemente des White Crane in verschiedenen Karate-Stilen zu finden.


Der ungeschliffene Diamant

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Das White Crane System wie es in der Tai Chi Schule vermittelt wird geht, wie auch unser Tàijíquán, auf Meister Huang Sheng Shyan zurück. Huang lernte als 14-Jähriger White Crane bei Meister Xie Zhongxiang. Als Huang später Cheng Man Ching in Taiwan traf und sein Schüler im Tàijíquán wurde, war er bereits ein berühmter Meister des White Crane.

Cheng Man Ching wunderte sich darüber, wie entspannt Huang seine Kampfkunst praktizierte. Die restlichen 45 Jahre seines Lebens widmete Meister Huang dem Erlernen und der Verfeinerung des Tàijíquán. Natürlich gehörte auch das White Crane in Huangs Übungssystem, auch wenn nicht alle seine Schüler darin unterrichtet wurden.

Meister Huang sagte: „White Crane ist der ungeschliffene, Tàijíquán der geschliffene Diamant.“